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Der Buddhismus

Thailand, seine Kultur und vor allem seine Bewohner sind in besonderem Maße durch den Buddhismus geprägt, eine Religion, die in besonderem Maße Auswirkungen auf die Gesellschaft Thailands hat. In Thailand hat der Buddhismus so große Auswirkungen, weil man schätzt das über 94% der Bevölkerung sich zu dieser Religion bekennen. Alle anderen Religionen müssen in Thailand als Minderheiten betrachtet werden, wobei die Moslems mit etwa 4% der Bevölkerung an zweiter Stelle stehen und sich die restlichen 2% aus Christen, Hindus und Religionslosen zusammensetzen.

Amulettemarkt in Bangkok

Amulettemarkt in Bangkok ©TK

Der Buddhismus ist eine äußerst komplexe Religion, die man mit wenigen Worten nicht erklären kann. Man sollte jedoch wissen, dass der Buddhismus auf Siddhartha Gautama, den historischen Buddha zurückgeht. Dieser ist historisch belegt und lebte etwa im 6. und 5. Jahrhundert vor Christus in Indien. Siddhartha Gautama wurde als reicher Prinz geboren und erlangte im Alter von 35 Jahren die von den Buddhisten als „Bodhi“ bezeichnete Erleuchtung. Siddhartha wurde daraufhin auch als der Erleuchtete bezeichnet, was übersetzt „Buddha“ heißt.

Der Buddhismus beginnt also mit Siddhartha Gautama, allerdings hat dieser keine religiösen Dogmen, Glaubenssätze oder Ähnliches formuliert. Dies taten erst seine Nachfolger und entsprechend gibt es wie beim Christentum verschiedene Auslegungen Siddharthas Lehren. Grundsätzlich könnte man sagen, dass Siddharthas Lehren eher philosophischer Natur waren, denn es gab bei Siddhartha ja weder einen Gott, noch eine Seele, noch Wiedergeburt oder soziale Unterschiede und dies sind heute alles Bestandteile verschiedener buddhistischer Lehren. Daher ist der Buddhismus in manchen Teilen der Welt eine sehr tolerante Religion oder besser gesagt Weltanschauung, mit der sich viele Menschen identifizieren können auch wenn sie andersgläubig sind. In anderen Teilen der Welt wiederum hat sich ein strenger Dogmatismus entwickelt, der sehr viel striktere Regeln und Vorschriften beinhaltet. Grundsätzlich kann man sagen, dass es das Ziel eines Buddhisten sein muss, sich durch sein ethisch richtiges Verhalten und durch das Entwickeln von Mitgefühl und Weisheit aus dem ewigen Kreislauf des Leidens zu befreien. Erst dann ist nämlich der Übergang ins so genannte Nirvana möglich, ein erleuchteter Zustand. Wenn der Buddhist einer Gruppe angehört, die an Wiedergeburt glaubt, dann ist mit dem Übergang ins Nirvana auch die Befreiung von der Wiedergeburt gemeint. Wichtig ist in jedem Fall ein sittlich gutes Leben und Meditation und Selbstbeobachtung, da nur so Weisheit und ein Verständnis der Natur des eigenen Geistes und der Natur aller Dinge möglich ist. Weltweit hat der Buddhismus nach Schätzungen 300 bis 450 Millionen Anhänger.

In Thailand ist der Buddhismus wie bereits erwähnt fast schon eine Staatsreligion, was sich auch an den unzähligen Tempelanlagen zeigt. Fast jeder männliche Thailänder verbringt einmal in seinem Leben einige Wochen in solch einem Tempel oder Kloster und versucht dort sich in der Meditation zu üben. Bei Frauen sind diese Aufenthalte noch immer recht selten, doch möglich. Daneben gibt es natürlich auch die Möglichkeit als Novize in einen Tempel einzutreten, was viele Jugendliche tun. Ein solcher Eintritt in ein Kloster ist auch keine Verpflichtung für immer, sondern dauert meist ein bis sechs Jahre. Erst mit 20 Jahren muss man sich nämlich entscheiden, ob man ein Leben im Kloster führen möchte und bis dahin erhalten die Novizen eine schulische Ausbildung, die zwar einen Schwerpunkt auf die religiösen Fächer legt, die durchaus aber auch andere Dinge lehrt und somit auch auf ein weltliches Leben vorbereitet. Auch nach dem 20. Lebensjahr ist es zudem möglich eine gewisse Zeit im Kloster zu verbringen ohne dafür vollständig einzutreten, dafür gibt es allerdings spezielle Regeln. Zum Beispiel sollte nach buddhistischen Regeln ein Familienmitglied in einen Tempel eintreten, wenn es einen Todesfall in dieser Familie gibt. Es gehört dann zu den Aufgaben dieses Familienmitgliedes alle nötigen Vorkehrungen zu treffen, um den Verstorbenen nach buddhistischer Sitte eine Totenfeier zu organisieren. Aber auch bei viel banaleren Anlässen kann man einen Aufenthalt im Kloster und Tempel wählen, so zum Beispiel wenn man sich gestresst fühlt und eine Auszeit benötigt. Normalerweise kann man eine solche Auszeit beziehungsweise einen Aufenthalt im Kloster dreimal im Leben durchführen, wobei es freigestellt ist, wie lange man sich im Kloster aufhalten will. Entscheidet man sich für die vollständige Ordinierung, kann man sich im Übrigen des Respekts seiner thailändischen Mitmenschen sicher sein, denn Ordensleute genießen großes Ansehen.

Das thailändische Leben ist also stark vom Buddhismus geprägt, zudem ist diese Religion natürlich äußerst interessant. Aus diesem Grund lohnt eine Auseinandersetzung mit dem Buddhismus während eines Thailandurlaubes allemal. Allein der Besuch von Tempelstätten kann sehr aufschlussreich sein.

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