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Königliches Barkenmuseum in Bangkok

Für Liebhaber thailändischer Kunst und Kultur bietet ein Besuch des Königliches Barkenmuseum eine gute Gelegenheit, etwas über Traditionen und Handwerkskünste zu erfahren. Im Museum in den Bootshäusern am Fluss sind viele der königlichen Barken ausgestellt, die einst zeremoniellen und militärischen Zwecken dienten, heute aber nur noch für zeremonielle Aufgaben eingesetzt werden.

Königliches Barkenmuseum in Bangkok

Königliches Barkenmuseum in Bangkok ©TK

Königliches Barkenmuseum für zeremonielle Einsätze und Geburtstagsparaden

Von fast 50 Booten sind in der Ausstellung vierzehn ständig zu sehen. Da die Barken noch immer genutzt werden, ist eine regelmäßige Wartung und Reparatur notwendig. Deshalb befinden sich ständig einige der Barken bei der Restaurierung oder im Einsatz. Um die ganze königliche Flotte in ihrer vollen Schönheit zu sehen, sind besondere Geburtstage von König Bumiphol eine gute Gelegenheit. Bei diesem Ereignis, das bisher 15 Mal stattgefunden hat, fahren alle Boote auf dem Chao Phraya in einer Prozession zu Ehren ihres Staatsoberhauptes durch die Stadt. Auch bei zeremoniellen Feiern wie der Kathin Zeremonie, die zwischen Mitte Oktober und November stattfindet, werden die Barken in Gang gesetzt und können auf dem Fluss beobachtet werden.

Barken mit alter Tradition

Die Tradition der königlichen Barken geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Bereits damals wurden auf dem Fluss eindrucksvolle Prozessionen mit bis zu 200 Booten zu Ehren des Königs abgehalten. Später wurden die Barken auch vom Militär genutzt. Ende des 18. Jahrhunderts zerstörten Burmesen fast die gesamte Flotte. König Taksin ließ daraufhin 115 neue Boote bauen, die zum Teil heute noch zu sehen sind. Lange Zeit gerieten die Barken in Vergessenheit. Erst in den Sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Teile der Boote wiederentdeckt. König Bumiphol sorgte dafür, dass die Barken, die durch Witterung und Vernachlässigung stark beschädigt waren, wieder instand gesetzt wurden.

Prunkstück Königsbarke

Im Nationalmuseum können viele der restaurierten Boote, die teilweise über 100 Jahre alt sind, heute bewundert werden. Zu den besonderen Prunkstücken zählt die aus dem Jahr 1911 stammende Supphanahongse, die Prunkbarke des Königs. Schon die Bauweise ist eine ganz besondere Attraktion. Das Boot wurde aus einem einzigen Stück Teakholz gefertigt und ähnelt in ihrer Form einem Schwan. Mit 46 Metern Länge und einer Breite von bis zu drei Metern gehört sie zu den großen Barken. Ein vergoldeter Pavillon und vergoldete Schnitzereien zeugen von dem großen Handwerksgeschick ihrer Erbauer. Auf dieser Barke fährt der König zu seinen Geburtstagsparaden. Die 50 Ruderer, die für die Fahrt notwendig sind, werden durch einen silbernen Speer im Takt gehalten.

Kunstvolle Holzschnitzereien und viel Gold

Viele weitere Barken zeigen kunstvolle Holzschnitzereien, die mit Gold überzogen wurden, und bunte Glaseinsätze, die an einigen Booten zu finden sind. Die Formen der Barken richten sich meist nach Figuren aus der Mythologie Thailands. Daneben dienten Götterfiguren, mythische Symbole, Tiere oder militärische Gegenstände als Vorbild für die Gestaltung der Boote. Eine der ältesten und schönsten Barken ist die 1968 liebevoll restaurierte Garuda Hern Het, die noch von König Rama Anfang des 19. Jahrhunderts in Auftrag gegeben wurde. Das Prunkstück dieser einst völlig zerstörten Barke ist Garuda, das Wappentier Thailands.

Das Royal Barges National Museum gehört zum Nationalmuseum Bangkok. Erreichbar ist es mit dem Chao Phraya Express Boat, das am Pier der Phra-Pin-Klao-Brücke anlegt. Von dort aus führt ein Fußmarsch bis zum Klong Bangkok Noi, schneller geht es mit dem Motorbike. Im Museum dürfen gegen einen Aufpreis die Barken sogar fotografiert werden, was sonst in den Bangkoker Museen nicht gestattet ist. Das Barken Museum ist täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Welche der Boote am jeweiligen Tage zu sehen sind, hängt davon ab, ob sie für zeremonielle Zwecke benötigt werden oder ob sich gerade ein Restaurator damit befasst. Mit etwas Glück bietet sich dem Besucher die Möglichkeit, einem dieser Meister seines Fachs bei seinen Arbeiten an den kunstvollen Barken über die Schulter schauen zu können.

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